IKS-FREIKÜHLER – MIT UND OHNE ADIABATIK
Grundlagen Freikühler
Ein Freikühler funktioniert nach dem Konvektionsprinzip. Dabei wird dem zu kühlenden Medium mittels Umgebungsluft Wärme entzogen. Um diesen Vorgang möglichst effektiv zu gestalten, strömt das Wasser dabei durch einen Lamellenwärmetauscher.
Durch die große Kontaktfläche (Lamellen) und die lange Aufenthaltszeit der Wasserteilchen im kühlenden Bereich wird erreicht, dass möglichst viel Wasser möglichst viel Wärme abgibt. Weiterhin haben solche Freikühler einen Ventilator, welcher einen hohen Luftdurchsatz erzeugt, damit genügend Wärme abtransportiert werden kann. Da die Kühlung durch Umgebungsluft erfolgt kann nur eine Vorlauftemperatur knapp über dieser erreicht werden (Umgebungstemperatur plus ca. 3°C). Abhilfe kann hier die adiabatische Besprühung schaffen. Dabei wird beim Lufteintritt im Bedarfsfall (i.d.R. bei zu hoher Austrittstemperatur des zu kühlenden Mediums) eine gewisse Menge Wasser zerstäubt. Aufgrund der feinen Tropfen verdunstet das Wasser, noch bevor es mit dem Luftstrom in das Lamellenpaket gelangt. Beim Übergang vom flüssigen Aggregatzustand in den gasförmigen entzieht das Wasser der Umgebungsluft überproportional viel Energie und somit Wärme. Damit kann die Vorlauftemperatur auf Umgebungstemperatur gesenkt werden.
Adiabatische Besprühung
Um die Leistung eines Luft-Wasser-Kühlers zu erhöhen, kann dieser mit einer adiabatischen Besprüheinrichtung ausgestattet werden. Dabei wird beim Lufteintritt im Bedarfsfall (i.d.R. bei zu hoher Austrittstemperatur des zu kühlenden Mediums) eine gewisse Menge Wasser zerstäubt. Aufgrund der feinen Tropfen verdunstet das Wasser, noch bevor es mit dem Luftstrom in das Lamellenpaket gelangt. Bei korrekter Funktion bleibt das Lamellenpaket also trocken.
Selbstentleerende Kühler
Bei selbstentleerenden Kühlern sind die Rohre des Wärmetauscherblockes mit Gefälle verlegt. Damit der Kühler leerläuft, müssen auf der Anlagenseite geeignete Be-/Entlüftungsmöglichkeiten vorhanden sein, damit das Kühlmedium frei abfließen kann. Wird nun die hydraulische Versorgung abgeschaltet, läuft das Kühlmedium restlos aus dem Kühler. Zur Verwendung kommt dies vor allem, wenn kein Frostschutzzusatz im Kühlmedium sein darf und aufwendige Entleerungsmaßnahmen im Winter (z.B. bei Anlagenstillstand übers Wochenende) vermieden werden sollen.
Vergleichstabelle
Art der Kühlung | Kältemaschine | Kühlturm | Freikühler |
theoretisch erreichbare Vorlauftemperatur | unter -10°C | Feuchtkugeltemperatur +3°C | Außentemperatur + 3°C |
Vorlauftemperatur unter ungünstigen Umständen | ca -10°C | 23°C | je nach Wetter meist 35°C |
Kreislauf | geschlossen | offen | geschlossen |
verbrauchtes Medium | Strom | Wasser (+ Aufbereitung) | Strom |
Abhängig von Umgebungstemperatur | nein | mittel | stark |
Betriebskosten | hoch | mittel | gering |
Vorteile | niedrigste erreichbare Vorlauftemperatur | geringe Stromkosten | sehr geringe Betriebskosten |
von Außentemperatur unabhängig | erreichbare Vorlauftemperatur meist ausreichend | kein Frischwasser, welches aufbereitet werden muss | |
keine Überwachung der Wasserqualität notwendig | |||
Nachteile | sehr hohe Stromkosten | Wasserverbrauch | hohe Vorlauftemperatur |
ständige Überwachung und Konditionierung des Kühlturmkreislaufs |